ANLEITUNG  ZUM  GESPANNFAHREN
.
GESPANNFAHREN    (RÜCKWÄRTSFAHREN)                          W.Fr.Bartels

Im Straßenverkehr kann es hin und wieder vorkommen, dass unser Gespann einige Meter rückwärts treten muss. Dieses Rückwärtsfahren bzw. Rückwärtsrichten soll, bevor man in diese Situation kommt, systematisch geübt werden.

Zunächst empfiehlt es sich  vom Sattel aus das Rückwärtsrichten zu üben.

Das geht am besten, wenn ein Helfer vor dem Pferd steht und mit einer Hand gegen den Nasenrücken drückt und evt. mit der Gerte gegen die Vorderbeine klopft während der Reiter leicht im Sattel sitzt, beide Unterschenkel verwahrend am Pferdeleib hat und bei treibender Einwirkung die Zügel leicht annimmt.                   

Wichtig ist dabei, im Hinblick auf das Fahren, das deutliche, langgezogene  Kommando "Zuuurück".

Beim Rückwärtsrichten soll das Pferd, wie beim Trab, im Zweitakt rückwärts treten. Der Reiter muss durch Schenkeldruck das seitliche Ausfallen der Hinterhand verhindern.

Wenn das Pferd zu schnell und zu heftig zurückeilen will muss er durch Vorgehen mit der Hand und durch Einsitzen und Anziehen des Kreuzes die Übung beenden bzw. unterbrechen und dann erneut von vorn beginnen. In der Regel lernen die Pferde sehr schnell auf das langgezogene Kommando "Zuuurück " und die gleichzeitigen Zügelhilfen zu reagieren.

Will man diese Übungen nun mit der Kutsche fortsetzen, sucht man sich zunächst einen festen Weg oder eine ruhige Straße. Am Anfang soll die Kutsche beim Rückwärtstreten fast von selbst zurücklaufen. Später kann man dann auf ebener Straße weiter trainieren.

Wenn die Pferde nun diese Lektion begriffen haben, ist es für den Fahrer oftmals noch sehr schwierig, sein Gespann gerade zurückzusetzen. Am einfachsten geht das Rückwärtsrichten in Dressurhaltung.
Man verkürzt zunächst beide Leinen stark, jetzt wird durch abwechselndes Annehmen und Nachgeben, bei gleichzeitigem Kommando "Zuuurück" das Rückwärtstreten eingeleitet.

Bedingt durch die Bauart des Wagens - Drehkranz vorne - kann dieser sich sehr schnell ungewollt quer setzen. Um das zu vermeiden, muss der Fahrer frühzeitig durch Eindrehen der Hände mit der Leine korrigieren.

copyright by
bartels  wadersloh